Freitag, 13. Februar 2009

12V Umbau Vespa am Beispiel 50 Special

Um ein 6V Vespa auf 12V umzubauen, benötigt man zuerst einmal einen neuen Kabelbaum.


1.: Alten Kabelbaum vermessen

Zuerst wird der alte Kabelbaum ausgebaut und die Längen der verschiedenen Isolierschläuche (´Bougierrohre´) gemessen, um nachher einen genau passenden bzw. den Originalmassen entsprechenden Kabelbaum zu haben.
Ausgangspunkt war bei mir eine Special mit Lenkerendenblinkern, die diese im Zuge des Umbaus verlieren sollte- so habe ich den bestehenden Kabelstrang zum Blinkergeber in den zum Regler verwandelt, da der Regler auch anstatt des Blinkrelais montiert werden sollte. Bei anderen Modellen muß man sich eben einen geeigneten Montagepunkt für den Regler suchen und die Länge des Strangs entsprechend bemessen.

Habe mir davon eine Skizze gemacht:

















Der Durchmesser des Bougierrohrs zum Lenker kann kleiner gewählt werden als original,
weil weniger Kabel Platz finden müssen: das ist von Vorteil da es im oberen Teil des Rahmentunnels eher eng zugeht.
Bei Kabelsträngen, die durch irgendwelche Gummidurchführungen gehen, also z.B. der zum Kabelkästchen und der zum Rücklicht, ist es sinnvoll den originalen Durchmesser beizubehalten sonst dichtet da nichts mehr.


2.: Layout planen

Dann gehts an das entwerfen des eigentlichen Layouts des Kabelbaums.
Hier ist z.B. Nops T5-Seite hilfreich.
Das schöne an der 12V-Elektrik ist, daß sie für einen relativen Elektrikdeppen wie mich viel nachvollziehbarer ist.
Man hat also eine Stromquelle und die Verbraucher, und verbindet alles per Stromführendem Kabel und Masse.
So wird dann auch vorgegangen und eine Liste erstellt welche Verbindungenman braucht, ausgehend von der Zündgrundplatte bzw. dem Kabelkästchen am Motor.
Von der Grundplatte kommen ja, sollte es sich um ein Modell für ohne Elestart handeln, 6 Kabel.
Drei davon gehen zur CDI, die anderen drei enden in einem Stecker. Diesen flux und so knapp wie möglich abgezwickt kommen Blau, Schwarz und Grün zum Vorschein. Grün ist das Kabel zum Killschalter, das heißt wenn dieser für Masseschluß sorgt geht nichts mehr.
Schwarz ist Masse und Blau bringt den Saft. Der soll erst mal zum Regler, wo er... geregelt wird. Masse auch zum Regler.
Vom Regler aus werden dann die einzelnen Verbraucher versorgt, sowohl mit -dem dann auf 12V geregelten- Saft als auch mit Masse.

Was beim Beispiel Special ganz angenehm ist:
Kabelbaum und Schalter werden im Lenkkopf miteinander per Stecker verbunden, das heißt man muß sich erst mal nur überlegen was in den Lenkkopf muß und kann sich um die Verbindung mit dem Schalter später kümmern.

Auf Basis dieser Erkenntnis habe ich mir folgenden Plan erstellt:






















OK OK der verwirrt zunächst. Man überlegt sich also welche Verbindungen hergestellt werden müssen:
ZGP (also Kabelkästchen) - Regler: Blau (Strom)
ZGP (also Kabelkästchen) - Regler: Schwarz (Masse)
ZGP (also Kabelkästchen) - Lenker: Grün (Killer)
Regler - Lenker: Rot (Strom)
Regler - Lenker: Schwarz (Masse)
Regler - Bremslichschalter : Grau (Strom)
Regler - Rück- und Bremslicht: Schwarz (Masse)
Lenker - Rücklicht: Gelb (Strom)
Bremslichtschalter - Bremslicht: Grau (Strom)

Seperate Kabel die erst beim Anbringen der Stecker verbunden werden:
Kurzes Massekabel von Regler zu dessen Verschraubung
Kurzes Massekabel von Massekabel im Lenker zum Massepunkt Lenker
Hupe - Lenker: Schwarz (Masse)
Hupe - Lenker: Grau (Strom)
Die Hupe wird vom Lenkkopf aus mit einem seperaten 2-Kabel-Strang verbunden.
Damit umgeht man, eine extra Abzweigung für die Hupe vom Hauptstrang machen zu müssen.
Angenehmer Nebeneffekt ist daß der Hauptstrang dadurch schön schlank bleibt und deshalb auch nicht so leicht zwischen Rahmen und Lenkkopf aufreibt.

3.: Der Zuschnitt

Die Länge der einzelnen Leitungen werden dann anhand der vom alten Kabelbaum abgenommenen Bougierrohrmasse berechnet, und jeweils 10cm Kabel pro Ende Überstand dazugegeben.

Ergibt also z.B.:
ZGP (also Kabelkästchen) - Regler: Blau (Strom)
450mm+700mm (Kabelkästchen bis Regler) +2*100mm (Zugabe) = 1350mm
usw...

4.: Der Bau

Das "bauen" des Kabelbaum gelingt am besten wenn man die konfektionierten Kabelstücke entsprechend der ersten Skizze auf den Boden klebt (Klebeband...)
Am besten fängt man mit dem Kabel Lenker-Rücklicht an und klebt es gerade auf den Boden, mit jeweils einem Stück Tape das auf jeder Seite 10cm vom Kabelende entfernt ist, so hat man dazwischen genau die Länge liegen die nachher im Bougierrohr verschwindet.
Stück für Stück und die vorher am Kabelbaum abgenommenen Längen beachtend komplettiert man den Baum.
Hier nicht mit Klebeband sparen, vor allem an den Abzweigungen am Knotenpunkt.

Wenn man fertig ist am besten die Stränge nach und nach direkt am Knotenpunkt mit einem passenden Stück Schrumpfschlauch fixieren.
Wenn man soweit ist die vorkonfektionierten Bougierrohre drüberschieben und am Knotenpunkt ordentlich mit Isoband verkleben.
Fertig.

Passendes Ablängen, mit Steckern und restlichen Kabeln versehen folgt dann nach dem Einbau...

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